LIEU / VENUE:
Werkstatt der Kulturen
Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
World Wide Cinema
Donnerstag 07.11.2013 19:00 | Saal
# Eintritt: frei
Kurator/-in: J. Enoka Ayemba
In der Reihe "Schwarze Menschen und das Nazi-Regime" (10.10.2013 - 14.11.2013), zeigen wir heute folgende Filme:
#Pagen in der Traumfabrik#
- Schwarze Komparsen im deutschen Spielfilm -
Regie: Annette v. Wangenheim
WDR 2002 | 45 min
Deutschlands Kolonialgeschichte endete offiziell 1919 mit dem Vertrag zu Versailles.
Sämtliche Kolonien wurden an Großbritannien und Frankreich übertragen. Doch in den Köpfen deutscher Politiker und der Bevölkerung lebte der Kolonialanspruch weiter. Er wurde mit den unterschiedlichsten Mitteln gefördert und öffentlich festgeschrieben. Besonders geeignet schien der Spielfilm.
Bis 1942 entstanden schätzungsweise rund 100 deutsche Kolonial- und Propagandafilme, deren Geschichte in Afrika spielt. Sie wurden in Deutschland mit Schwarzen Deutschen und Afrikanern, die in Deutschland lebten, hergestellt. Wer waren diese Schwarzen Komparsen und wie sind sie nach Deutschland gekommen? Warum arbeiteten sie beim Film? Welche Rollen spielten sie und welche Botschaft vermittelten diese? Wie erlebten sie den Alltag als Schwarze in der Weimarer Republik und in der Nazizeit?
Diese Fragen beantwortet das Geschichts-Feature "Pagen in der Traumfabrik" auf zwei Ebenen: eindrucksvolle Spielfilmausschnitte - von Ernst Lubitschs "Austernprinzessin" bis hin zu Josef von Baky's "Münchhausen" - werden historisch eingeordnet und kommentiert. Hinzu kommen Statements von vier ehemaligen Schwarze Komparsen, die schon als Kinder beim Film mitgewirkt haben.
#Schwarze Menschen im NS-Staat#
BRD | 2002, 30 min | dt.
Regie: Manfred Uhlig/Peter Martin
Schwarze Menschen wurden neben Juden und Sinti und Roma im Nationalsozialismus Opfer der rassenhygienischer Ideologie und Politik. Die europäische Erfindung von *Rasse* führte im NS-Staat zu Gesetzen, die bpsw. Eheschließungen von Schwarzen und weißen Menschen verboten und diese verfolgen. Der Film stellt fünf Schwarze Deutsche vor, die in dieser Zeit als einige der wenigen überlebt haben. Unter anderem kommt der 1928 in Erfurt geborenen Gert Schramm zu Wort, dem die Nazis unter Berufung auf die sogenannten Nürnberger Rassengesetze eine Lehrausbildung verweigerten und ihn 1944 im Alter von 15 Jahren nach Buchenwald deportierten. Sein Vater wurde bereits 1941 nach Auschwitz deportiert und kam dort ums Leben.
Alle Filme der Reihe unter
http://www.werkstatt-der-kulturen.de/schwarze_menschen_und_das_naziregime/